Bitcoin Fibel #1 – Geldgeschichte, Magie und Bitcoin
Bitcoin Fibel ist eine Artikelserie zum Thema Bitcoin und allem, was dazu gehört. Bevor wir uns in den Kaninchenbau stürzen, müssen zunächst einige Fragen beantwortet werden. Wie entstand Geld und wofür brauchen wir es? Welche Eigenschaften muss gutes Geld haben? Was ist Geld überhaupt? Dieses Wissen ist wichtig, um zu verstehen, warum unser aktuelles Geldsystem kaputt ist und wie Bitcoin uns helfen kann.
Einleitung
Eine Welt ohne Geld ist heute kaum noch vorstellbar. Wie viele Schafe würde ein neues Smartphone kosten? Und wie viel Getreide würde ein Friseur verlangen? Geld vereinfacht unsere Marktbeziehung und ist ein wichtiges Werkzeug, um internationalen Handel zu ermöglichen. Doch warum scheitern Währungen in der Geschichte der Menschheit immer wieder? Sowohl die Römer als auch die Menschen der Weimarer Republik waren Opfer einer Hyperinflation, obwohl zwei Jahrtausende dazwischen liegen. Wie kann das sein? Warum lernen wir nicht aus unseren Fehlern? Wird uns mit dem Euro oder Dollar das gleiche Schicksal ereilen?
Bevor wir beginnen, möchte ich dich um etwas bitten. Stelle dir selbst folgende Frage: Was ist Geld? – Denke einen kurzen Moment darüber nach.
Möglicherweise kennst du die Antwort. Viele Menschen da draußen, welche Geld tagtäglich benutzen, haben leider keine eindeutige Antwort auf diese einfache Frage.
Ein Zitat von Henry Ford wird dir klar machen, wie wichtig es ist, eine Antwort auf diese Frage zu haben.
Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh. – Henry Ford
Was ist Geld?
Um die Geschichte des Geldes besser verstehen zu können, sollten wir diese Frage zuerst beantworten.
Mit Geld lassen sich Produkte kaufen. Ein Produkt ist eine Ware oder eine Dienstleistung, in die Arbeit geflossen ist. Produkte sind also der direkte Beweis für Arbeitsleistung.
Ein Beispiel ist ein geschmiedetes Schwert. Es musste Energie und Zeit aufgewendet werden, um Stahl herzustellen und daraus ein Schwert zu schmieden. Dieses Schwert ist also der direkte Beweis für die geleistete Arbeit. Im direkten Tauschhandel ging es früher darum, Waren zu tauschen, welche in etwa die gleiche geleistete Arbeit erfahren haben. Wie wir später noch feststellen werden, war diese Art von Handel sehr mühsam. Daher musste eine Währung her, die die Probleme des Tauschhandels löste.
Von nun an verlief der Handel nicht mehr „Ware gegen Ware“ sondern „Ware (Verkauf) gegen Geld gegen Ware (Kauf)“. Geld ist also eine Information über die geleistete Arbeit. Dadurch sind die Menschen plötzlich in der Lage, geleistete Arbeit zu speichern. In dem Moment, wo der Schmied sein Schwert gegen Geld verkauft, beweist er, dass er Arbeit geleistet hat. Dieses Geld kann er wiederum gegen eine Dienstleistung oder eine Ware eintauschen. Der Bankdirektor und Autor von „Argentarius, Vom Gelde“ schrieb in seinen Briefen Folgendes:
Geld ist die Verkörperung eines Güteranspruchs, der dadurch entstanden ist, dass jemand etwas geleistet, die Gegenleistung aber noch nicht erhalten hat. – Alfred Lansburgh
Weiter beschreibt er, dass Geld nichts anderes als ein Kredit ist.
Ein Beispiel: Der Schmied möchte sein Schwert für 50 Taler verkaufen. Er geht zu einem kaufbereiten Händler und übergibt sein Schwert. In diesem kurzen Moment hat der Schmied einen Anspruch auf 50 Taler. Der Kreditschuldner ist der kaufbereite Händler. Der Händler übergibt die 50 Taler an den Schmied und die beiden sind quitt.
Das bedeutet aber nicht, dass sich der Anspruch bzw. die Kreditschuld in Luft auflöst. Diese Schuld steckt jetzt in dem Geld. Allerdings richtet sich der Anspruch jetzt nicht mehr gegen einen Einzelnen, den Händler, sondern gegen die Gesamtheit, den Markt. Denn der Schmied hat nun einen Anspruch auf Produkte im Wert von 50 Talern gegenüber dem Markt. Das bedeutet, der Markt hat einen Kredit im Wert von 50 Talern dem Schmied gegenüber.
Natürlich nur, wenn der Schmied sich die 50 Taler nicht stehlen lässt. Denn dem Geld ist es egal, wem der Markt Geld schuldet. Es beziffert nur den Wert. Anders gesagt bedeutet das Folgendes: Wenn der Dieb dem Schmied seine 50 Taler klaut, klaut er ihm in dem Moment seine geleistete Arbeitszeit. Und die geleistete Arbeitszeit ist ein Teil der Lebenszeit des Schmieds. Der Dieb klaut dem Schmied also nicht nur die 50 Taler, sondern auch einen Teil seiner Lebenszeit.
Was ist der Unterschied zwischen Geld und Währung?
Geld kann alles sein, was einen Wert besitzt. Gold, Kühe, Zigaretten, Muscheln, Pfeilspitzen und vieles mehr. Geld ist somit ein Wertspeicher. Alles kann Geld sein, worauf sich Menschen einigen. Gold war lange Zeit ein Paradebeispiel für Geld.
Eine Währung ist eine Unterart des Geldes. Es ist das gesetzliche Zahlungsmittel in einem Wirtschaftsraum. Zum Beispiel Euro, Dollar, Yen. Es besitzt keinen eigenen Wert und dient lediglich als Tauschmittel. Eine Währung vereinfacht den Handel, ist aber als Wertspeicher nur geeignet, wenn es mit etwas Wertvollem hinterlegt ist. Früher waren Währungen mit Gold hinterlegt. Heute eignen sich Währungen nicht mehr als Geldspeicher, da sie durch nichts gedeckt sind.
Die Geschichte des Geldes
Die Steinzeit ist das früheste Zeitalter der Menschheit. Die Menschen waren in dieser Zeit noch Jäger und Sammler und mussten ihre Beute untereinander aufteilen, um das Überleben der Gruppe sicherzustellen. Diese Wirtschaftsform nennt sich „Subsistenzwirtschaft„. Jeder leistete seinen Beitrag zum Allgemeinwohl aller. Da Eigentum zu dieser Zeit keine Rolle spielte, war Geld nicht nötig.
Als die Menschen sesshaft wurden und aus Jägern und Sammlern, Bauern und Hirten wurden, entstand das Tauschgeschäft. Die Bauern hatten plötzlich einen Überschuss an Getreide, Fleisch oder Eiern, aber Bedarf an Fisch, Kleidung oder Werkzeug. Und so wurde miteinander getauscht. Das hatte den Vorteil, dass sich ein Schmied nicht mehr selbst versorgen musste und sich ganz auf sein Schmiedehandwerk fokussieren konnte. Dadurch entstand die Arbeitsteilung. Jedoch gab es beim Tauschhandel einige Schwierigkeiten. Jeder Käufer musste jemanden suchen, der bereit war, die von ihm benötigten Produkte gegen seine einzutauschen. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass einige Produkte viel einfacher zu tauschen waren als andere: Getreide war als zuverlässige und langfristige Nahrungsquelle besonders beliebt, und in den nördlichen Gebieten Pelze, die zum Warmhalten dienten. Tatsächlich wurden solche beliebten Waren zum ersten Geld.
Doch der Warentausch war mühsam. Wenn der Schmied Kleidung brauchte, der Schneider aber kein Werkzeug, dann musste der Schmied seine Ware erst gegen etwas eintauschen, was der Schneider benötigte. Es kam häufig vor, dass man Waren mehrere Male tauschen musste, um letztendlich an das Produkt zu kommen, das man benötigte. Außerdem gab es noch weitere Probleme. Zum Beispiel das Ermitteln von Wert. Wie viel Getreide ist eine Kuh Wert?
Eines der beliebtesten Tauschgüter für den Warenaustausch waren Metallbarren: Sie waren viel bequemer zu verwenden als Getreidesäcke oder Viehherden. Der nächste Schritt war das Prägen von Münzen. Der Staat spielte bei ihrem Auftreten eine bedeutende Rolle: Es war notwendig, Steuern einzutreiben, und dies war mithilfe einheitlicher Geldeinheiten viel einfacher. Die ersten dem modernen Menschen bekannten Münzen wurden etwa 650 Jahre vor Christus in Lydien – auf dem Gebiet der heutigen Türkei – geprägt. Lydische Stater wurden im Mittelmeerraum schnell populär – die Ära des Geldes begann.
Warum Geld aus Edelmetallen wie Gold oder Silber hergestellt wurden, ist einfach zu verstehen. Sie erfüllen nicht nur die drei grundlegenden Funktionen eines jeden Geldes (Tausch- und Zahlungsmittel, Recheneinheit und Wertspeicher), sondern sind auch selten, einfach umzuschmelzen und zu verformen. Gold ist außerdem nahezu unzerstörbar.
Wie wir in den nächsten Beispielen sehen werden, haben physische Wertspeicher ein großes Problem. Sie sind zentralisiert und werden von den Herrschenden verwaltet. Dadurch ist man gezwungen, dieser zentralen Partei zu vertrauen. Die Geschichte zeigt, dass das keine gute Idee ist:
Ein Beispiel war das Römische Reich. Als der römische Denar etwa 200 Jahre vor Christus eingeführt wurde, wog er 4,2 Gramm und bestand zu 95% aus Silber. Denare wurden nicht nach Gewicht oder Feingehalt bewertet, sondern „al marco“ geprägt. Das bedeutet, dass eine bestimmte Menge Silber, eine bestimmte Menge Denare ergeben musste. Einzelne Münzen konnten schwerer oder leichter sein als andere, jedoch waren alle gleich viel Wert. Nero, der Kaiser des Römischen Reiches, nutzte diese Sicherheitslücke und reduzierte den Silbergehalt des Denars auf 90%. Das war die Erste, aber zum Leid der Römer, nicht die letzte Verwässerung des Denars. Vor dem Untergang des Römischen Reiches wog der Denar nur noch 3,41 Gramm und der Silbergehalt betrug 5%.
Ein weiteres Beispiel ist China. Es war das erste Land der Welt, welches Papiergeld nutzte. In der Song-Dynastie um das Jahr 1024 wurde das Papiergeld zur Finanzierung eines Krieges eingesetzt, weil Münzen knapp wurden. Die Akzeptanz des Papiergelds wurde aber erst zweieinhalb Jahrhunderte später durch Kublai Khan erzwungen. Wer Papiergeld als Zahlungsmittel ablehnte, wurde mit dem Tod bestraft. 1402 wurde das Papiergeld in China wieder abgeschafft, da die Kaiser gewaltige Mengen Papiergeld drucken ließen, ohne dass dieses Geld durch einen physischen Wert gedeckt war. Daher kam es in China immer wieder zu starken Inflationen.
Was vor über einem halben Jahrhundert in China passierte, erinnert erschreckend stark daran, als Nixon 1971 den Goldstandard „vorübergehend“ aussetzte, um den Vietnamkrieg zu finanzieren. Der Goldstandard wurde bis heute nicht wieder eingeführt.
Wie man an diesen beiden historischen Ereignissen unschwer erkennen kann, vernichten die Herrscher dieser Welt seit Jahrtausenden stabile Währungen, indem sie diese inflationieren. Auch Deutschland war in den letzten 100 Jahren zweimal Pleite. 1923 während der Hyperinflation der Weimarer Republik und 1945 nach dem 2. Weltkrieg.
Wie entstanden die ersten Banken?
Die ersten Banken tauchten in Italien auf,
Tatsächlich waren die ersten Banknoten weniger Geld, sondern eher Dokumente, die bestätigten, dass eine Person einen bestimmten Betrag in einer bestimmten Bank aufbewahrte. Ab dem 17. Jahrhundert begannen Staatsbanken zentral Banknoten zu drucken. Die erste Zentralbank war die schwedische Reichsbank, die 1668 eröffnet wurde.
Die Menschen standen Papiergeld jedoch lange Zeit skeptisch gegenüber und bevorzugten Metallmünzen. Anfang des 19. Jahrhunderts führte die „Bank of England“ den Goldstandard ein. Später taten die Vereinigten Staaten, Russland und mehrere andere Länder dasselbe. Dadurch konnten Ihre Währungen entsprechend dem Wechselkurs gegeneinander getauscht werden. Der Kurs wiederum hing vom Preis dieser Währungen im Verhältnis zu einer bestimmten Goldmasse ab.
Was geschah im 20. Jahrhundert?
1944 führte das Bretton-Woods-Abkommen einen neuen „Gold-Dollar“-Standard ein. In dem Abkommen wurde festgelegt, dass eine Feinunze Gold (31,1034768 Gramm) 35$ Wert war. Dadurch wurde der Dollar an das Gold gekoppelt. Alle anderen Währungen waren nicht an das Gold, sondern stattdessen an den Dollar gekoppelt. Damit wurde die US-Landeswährung zum neuen „Weltgeld“.
1971 verbot US-Präsident Richard Nixon jedoch den Umtausch des Dollars in Gold zum offiziellen Kurs. Dies geschah, weil die USA durch die Kriege in Korea und Vietnam zu viele US-Dollar in Umlauf gebracht haben. Daraufhin schwand das Vertrauen in den Dollar und Notenbanken weltweit tauschten Ihre Dollarreserven in Gold um. Kurz nachdem die Franzosen ihr Gold mit einem Marineschiff in New York abholten, löste sich das Weltfinanzsystem endgültig vom Gold, und die Banken erhielten völlige Freiheit und die Möglichkeit, eine praktisch unbegrenzte Anzahl von Banknoten zu drucken. Von diesem Moment an wurde Geld „auf Kredit“ gedruckt und nicht durch einen realen Vermögenswert gestützt. Das war die Geburtsstunde unserer heutigen Fiatwährungen.
Als Fiatwährung bezeichnet man eine Währung, die keinen inneren Wert besitzt und nicht an den Preis eines Rohstoffs gebunden ist. Dazu gehören unter anderem der Dollar, Euro, Yen und weitere Staatswährungen.
„dixitque Deus fiat lux et facta est lux“ – Altes Testament: 1. Buch Mose, Genesis
Übersetzt:
„Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es wurde Licht“ – Altes Testament: 1. Buch Mose, Genesis
Ähnlich abstrakt, aber weniger religiös heißt es heute:
„fiat money“ – Zentralbanken
Übersetzt:
„Es werde Geld“ – Zentralbanken
Dadurch, dass die Banken eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Banknoten drucken konnten, hat sich die Gesamtmenge des umlaufenden Geldes dramatisch erhöht und wächst weiter und weiter. Trotz der Tatsache, dass die Menschen Wege finden, die Kosten der Warenproduktion zu senken, steigen ihre Preise von Jahr zu Jahr, nur weil neue Banknoten gedruckt werden.
Wie entsteht Geld?
In einer digitalen Welt wird Geld natürlich kaum noch gedruckt, aber wie findet heutzutage die massive Geldmengenausweitung statt? Jede Bank und Zentralbank kann Geld aus dem nichts erschaffen. Du hast richtig gelesen. Es wird einfach aus dem nichts erschaffen. Aber wie machen die das? Das Stichwort nennt sich „Mindestreserve„.
Aber fangen wir von vorne an. Wenn ich als Privatperson jemandem 1000€ leihen möchte, muss ich vorher 1000€ besitzen und sie demjenigen auf sein Konto überweisen oder physisch in Form von Münzen und Scheinen aushändigen. Bei den Banken gelten andere Regeln. Sie müssen lediglich eine Mindestreserve bei der EZB hinterlegen. Und diese Mindestreserve beläuft sich auf sage und schreibe 1%. Ja, auch hier hast du richtig gelesen. Wenn du einen Kredit von 100.000€ aufnimmst, muss die Bank lediglich 1000€ als Mindestreserve hinterlegen. 99.000€ wurden wie durch Zauberhand aus dem nichts erschaffen, oder „geschöpft„, wie Bänker sagen würden. Bitcoin wird „Magic Internet Money“ genannt. Die wahren Magier sind aber die Banken.
Die Weltwirtschaftskrise 2008
2008 wurde die Welt von einer Wirtschaftskrise heimgesucht. Obwohl als einer der Hauptgründe die konjunkturelle Entwicklung genannt wird, trugen auch die Überhitzung der Kredit- und Aktienmärkte sowie gestiegene Rohstoffpreise (z. B. Öl) erheblich dazu bei.
Alles begann mit der Dotcom-Blase und den Anschlägen von 9/11. Durch, unter anderem, diese Ereignisse drohte die USA in eine Wirtschaftskrise zu stürzen. Um das zu verhindern, begann die FED immer mehr Geld zu drucken, gleichzeitig sank der Leitzins auf 0%, ein Rekordtief.
Durch die geringen Zinsen wurden Menschen aus der Mittelschicht und mit kleinem Einkommen dazu animiert, Kredite aufzunehmen, ohne Sicherheiten vorweisen zu müssen. Der „American Dream“ wurde vielen Amerikanern erfüllt. Wie sich später herausstellte zu einem hohen Preis. Denn in den USA sind Kreditzinsen nur für eine kurze Zeit festgeschrieben.
Als die Zinsen wieder stiegen, konnten die Menschen Ihre Kredite plötzlich nicht mehr zurückzahlen. Daher mussten die Immobilien wieder verkauft werden. Am Anfang ging das noch eine Zeit lang gut, denn die Häuser wurden zu einem Wert verkauft, der die Kreditschuld gedeckt hat. Später, als immer mehr Häuser auf dem Immobilienmarkt verfügbar waren, fielen die Hauspreise und die Menschen blieben auf Ihren Schulden sitzen.
Dadurch bekamen die Banken Ihr verliehenes Geld nicht mehr zurück – es folgte ein Bankencrash nach dem anderen.
Der wirtschaftliche Zusammenbruch in den USA löste im September 2008 die Liquiditätskrise der Weltbanken aus. Letztere waren gezwungen, die Vergabe von Krediten sogar für den Kauf von Autos einzustellen. Infolgedessen begannen die Verkäufe großer Unternehmen (einschließlich Opel und Ford) zu sinken, sie mussten die Produktion drosseln. Die Rezession hat begonnen.
Gleichzeitig wirkte sich die Pleite von Lehman Brothers, der viertgrößten amerikanischen Investmentbank, sehr negativ auf die Energiepreise aus: Öl fiel von 147$ pro Barrel auf unter 40$. Unmittelbar nach den USA traf die Finanzkrise die europäische Wirtschaft und breitete sich durch die Globalisierung weltweit aus. Und plötzlich hieß es „Willkommen in der Weltwirtschaftskrise„.
Weltwirtschaftskrise 2.0?
Es ist März 2022. Die europäische Geldmenge M1 wurde in den vergangenen 36 Monaten um 36,02% erhöht. Die Geldmenge M2 und M3 um etwa 25%. In den USA stieg die Geldmenge M2 um 51,21%. Jeder dritte US-Dollar wurde in den letzten 36 Monaten gedruckt. Die Inflation ist so hoch wie seit über 40 Jahren nicht mehr. Ist eine Kehrtwende möglich? Niemand weiß es. Ähnliches spielt sich mit anderen Währungen weltweit ab. Wir, die Bürger dieser Länder, haben weder einen Einfluss auf die unkontrollierte Geldmengenausweitung, noch können wir kontrollieren wie viel Geld eigentlich im Umlauf ist. Doch wir sind es, die dafür zahlen müssen. Die Schere zwischen Arm und Reich reißt ein Loch in die Mittelschicht, der Cantillon-Effekt erklärt warum das passiert.
2008 gab es „nur“ eine Immobilien- und eine Aktienblase. 2022 ist nahezu jeder Markt überhitzt. Ob Immobilien, Aktien, Rohstoffe, Gold oder Kryptowährungen. Der Immobilieninvestor und Entrepreneur George Gammon nennt es die „everything bubble„. Alle Märkte wachsen seit einer Dekade unentwegt und bilden eine gigantische Finanzblase.
Seit Einführung des Euro im Jahr 2001 haben wir bis 2020 offiziell schon 28,2 Prozent an Kaufkraft verloren. Inoffiziell ist es weit mehr, nämlich 87,53 Prozent! Und diese Zahlen sind vor der steigenden Inflation 2021! Jetzt liegen wir definitiv über 90 Prozent! – Marc Friedrich
Die wahre Inflation sieht man im Alltag oft nicht, sie versteckt sich in den Immobilien-, Aktien-, Gold– und Rohstoffpreisen. Als 1944 der Goldstandard eingeführt wurde, war eine Unze Gold 35$ Wert, heute ist eine Unze Gold 2000$ Wert. Hier ist die Inflation klar erkennbar. Das Gold ist nicht wertvoller geworden, sondern der US-Dollar wertloser.
Als der Schmied seinen 50 Talern beraubt wurde, ist uns klar geworden, dass seine Lebenszeit gestohlen wurde. Nun sollte uns klar werden, dass die Zentralbanken tagtäglich unsere Lebenszeit stiehlt. Gleichzeitig leeren sich die Rentenkassen und das Renteneintrittsalter wird immer weiter verzögert. Erschreckend, nicht wahr?
Geldmenge M0
Die Geldmenge M0 wird auch als Geldbasis bezeichnet. Sie umfasst alle sich außerhalb des Bankensystems in Umlauf befindlichen Münzen und Scheine. Kassenbestände der Geschäftsbanken sind nicht eingeschlossen, dafür aber Bargeld, welches sich außerhalb der Eurozone im Umlauf befindet.
Geldmenge M1
Die Geldmenge M1 enthält die Geldmenge M0 sowie täglich fällige Einlagen (Sichtguthaben auf dem Girokonto, Tagesgeld). Sie beinhaltet also Komponenten, die direkt im Zahlungsverkehr verwendet werden können.
Geldmenge M2
Die Geldmenge M2 umfasst die Geldmenge M1 zuzüglich Einlagen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren sowie Einlagen mit dreimonatiger vereinbarter Kündigungsfrist (Termingeld, Festgeld, Sparbriefe bis zwei Jahre Laufzeit sowie Sparbücher).
Geldmenge M3
Die Geldmenge M3 umfasst die Geldmenge M2 zuzüglich Repo-Geschäften und Geldmarktfonds sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren.
Quelle: https://www.tagesgeldvergleich.net/statistiken/geldmengen.html
Die Geburt von Bitcoin
Bitcoin ist eine revolutionäre Technologie, die den Menschen nicht nur eine völlig neue Art von Vermögenswert bietet, sondern auch zu einer ernsthaften Bedrohung für das derzeitige Geldsystem wird. Erstaunlich ist auch, dass bis heute immer noch nichts über den Schöpfer von Bitcoin, Satoshi Nakamoto, bekannt ist. Es gibt viele Vermutungen und Gerüchte darüber, wer hinter der Entwicklung der ersten Kryptowährung steckt. Jedoch gibt es keinen einzigen stichhaltigen Beweis, wer die Finanzrevolution des 21. Jahrhunderts begonnen haben könnte. Ein Mann? Eine Frau? Ein Kollektiv aus Cypherpunks? Es bleibt ein Mysterium.
Die Domain bitcoin.org wurde am 18. August 2008 registriert und am 31. Oktober 2008 teilte Satoshi ein Dokument namens „Bitcoin: A Digital Peer-to-Peer Cash System“ in der „The Cryptography Mailing List“. Darin stellte Satoshi Nakamoto ein neues Zahlungssystem auf Basis der Blockchain und der gleichnamigen Kryptowährung vor.
Der 3. Januar 2009 gilt traditionell als Geburtstag von Bitcoin. An diesem Tag startete Satoshi Nakamoto das Bitcoin-Blockchain-Netzwerk, fügte den ersten Block (Genesis) hinzu und wurde mit den ersten 50 Bitcoin (BTC) belohnt. Bemerkenswert ist, dass der erste Block des Bitcoin-Netzwerks den folgenden Text enthält: „The Times 03/Jan/2009 Chancellor on brink of second bailout for banks„. So lautet die Überschrift eines Artikels der britischen Tagezeitung The Times vom 3. Januar 2009, der sich auf die Maßnahmen der britischen Regierung zur Rettung des Bankensystems während der Weltwirtschaftskrise 2008 bezieht. Unbekannt ist auch, woher Satoshi wusste, dass diese Schlagzeile an genau diesem Tag erscheint, an dem er auch den Genesis-Block geschürft hat.
Die Technologien hinter Bitcoin existieren schon lange, doch Satoshi war der Erste, der es schaffte, aus vielen unabhängigen Technologien ein großes Ganzes zu machen: Bitcoin.
Die Grundpfeiler von Bitcoin bestehen aus:
- David Chaum’s „E-Cash„
- Adam Back’s „Hashcash„
- Wei Dai’s „B-Money„
- Nick Szabo’s „Bit Gold„
und weiteren Kryptografen, Ökonomen, Cypherpunks, Programmierern und deren wichtigen Arbeiten.
Spätestens nach der Finanzkrise 2008 wurde eines der Hauptprobleme des aktuellen Finanzsystems deutlich – das Fehlen eines verlässlichen Zahlungsmittels, unabhängig vom Einfluss von Banken und Staaten. Heutzutage ist Papiergeld nicht durch reale Vermögenswerte gedeckt, und es ist äußerst schwierig, mit Gold und Silber zu bezahlen.
Die Politik vieler Banken und Regierungen der letzten Jahre zeigt einen klaren Trend, unser Bargeld abzuschaffen. Unter der Annahme, dass wirklich alles Bargeld aus dem Verkehr gezogen wird, stellt sich heraus, dass keine einzige Person in der Lage sein wird, ohne die Vermittlung einer Bank einen Kauf zu tätigen oder eine Finanztransaktion durchzuführen.
Manche sehen darin nichts Schlimmes, da sie schon jetzt die meisten Einkäufe mit der EC-Karte tätigen. Aber für diejenigen, die ihre Finanzen nach eigenem Interesse verwalten möchten, ist eine solche Aussicht eine echte Dystopie. Mit der Abschaffung von Bargeld ist es dem Staat möglich, seine Bürger nach belieben zu überwachen und zu enteignen.
Bitcoin bietet den Menschen erstmalig ein Zahlungsmittel, das aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat: Es ist weder an Edelmetalle noch an Fiat-Währungen gebunden, es ist nicht an das Finanzsystem eines bestimmten Landes gebunden und das Prinzip der Dezentralisierung gewährleistet die Sicherheit aller Teilnehmer im Bitcoin-Netzwerk. Bis heute gab es keine erfolgreichen Hackerangriffe auf das Netzwerk.
2010 übertrug Satoshi Nakamoto alle Rechte an Bitcoin.org an Gavin Andresen, einen der führenden Entwickler von Bitcoin. Im Frühjahr 2011 kündigte Nakamoto seinen Abgang mit den berühmten letzten Worten folgendermaßen an: „I’ve moved on to other things. It’s in good hands with Gavin and everyone.“.
Eigenschaften von gutem Geld
Damit eine Währung zu einem guten Geld wird, muss es einige Kriterien erfüllen. Schauen wir uns dazu einen Vergleich zwischen vergangenen Währungen, Fiat-Währungen, Gold und Bitcoin an, um die Relevanz der Kriterien besser zu verstehen.
Haltbar
Die Währung darf nicht verderblich sein oder sehr einfach kaputt gehen, da sie sonst ihren Wert verliert.
In China, der Mongolei und einigen anderen asiatischen Ländern wurden Teeziegel als Währung genutzt. Teeziegel sind aus pulverisierten Teeblättern gepresste Barren. Diese Währung gehört zu den Primtivgeldern und ist verderblich. Verderben die Ziegel, war der Arbeitsaufwand vergebens. Daher eignen sich Teeziegel nur sehr eingeschränkt als eine Währung.
Gold hingegen ist nahezu unzerstörbar. Es gehört zu den Edelmetallen und reagiert nur sehr träge mit seiner Umwelt. Es kann nicht durch Luft, Wasser oder Feuer zerstört werden. Es ist sogar gegen die allermeisten aggressiven Säuren immun.
Angesichts der Tatsache, dass das Bitcoin-Netzwerk digital und dezentral ist, ist es nahezu unmöglich, Bitcoin zu zerstören. Es wird so lange existieren, solange das Netzwerk existiert.
Transportierbar
Das Zahlungsmittel sollte einfach zu transportieren sein.
Die Yap-Inseln sind für Ihre Rai-Steine bekannt. Die Form der Steine erinnert an einen Donut. Sie sind Flach, rund und haben ein Loch in der Mitte. Mit einem Durchmesser von bis zu 4 Metern und mehreren Tonnen Gewicht sind sie nur sehr schwer zu Transportieren.
Durch das hohe Gewicht ließen die Einwohner die Rai-Steine an Ort und Stelle stehen. Eine neue Idee musste her, um trotzdem handeln zu können. So erfanden sie die „Ur-Form“ der heutigen Blockchain. Immer wenn eine Transaktion stattfand, wurde die ganze Gemeinschaft über den Besitzwechsel des Rai-Steins informiert. Dadurch herrschte immer Einigkeit (Konsens) darüber, wem welche Immobilie und wem welcher Stein gehörte. Es ist leicht zu verstehen, warum sich dieses Zahlungsmittel nicht international durchgesetzt hat. Der Transport ist viel zu aufwendig und die Konsensbildung nur im kleinen Maßstab möglich. Erst Bitcoin hat dieses Problem gelöst.
Gold in Barren oder Münzen geschmolzen ist, viel besser zu Transportieren als ein Rai-Stein. 2kg Gold entsprechen einem Gegenwert von etwa 100.000€. Allerdings stößt auch die Transportierbarkeit von Gold an seine Grenzen, sobald es um mehrere Millionen oder gar Milliarden Euro geht. Oder über mehrere Ländergrenzen hinweg transportiert werden muss. Im aktuell herrschenden Ukraine-Krieg wird den Menschen bewusst, wie schwer es ist, mit ihrem Vermögen über Ländergrenzen hinweg zu fliehen.
Bitcoin ist einfach zu lagern und zu transportieren. Große Mengen von Bitcoin können in Minuten in die ganze Welt übertragen werden. Mit 12/24 Wörtern im Kopf kann man Bitcoin im Wert von Milliarden Dollar über Landesgrenzen hinweg transportieren, ohne dass jemand einen Einfluss darauf nehmen kann.
Transportierbar
Das Zahlungsmittel sollte einfach zu transportieren sein.
Die Yap-Inseln sind für Ihre Rai-Steine bekannt. Die Form der Steine erinnert an einen Donut. Sie sind Flach, rund und haben ein Loch in der Mitte. Mit einem Durchmesser von bis zu 4 Metern und mehreren Tonnen Gewicht sind sie nur sehr schwer zu Transportieren.
Durch das hohe Gewicht ließen die Einwohner die Rai-Steine an Ort und Stelle stehen. Eine neue Idee musste her, um trotzdem handeln zu können. So erfanden sie die „Ur-Form“ der heutigen Blockchain. Immer wenn eine Transaktion stattfand, wurde die ganze Gemeinschaft über den Besitzwechsel des Rai-Steins informiert. Dadurch herrschte immer Einigkeit (Konsens) darüber, wem welche Immobilie und wem welcher Stein gehörte. Es ist leicht zu verstehen, warum sich dieses Zahlungsmittel nicht international durchgesetzt hat. Der Transport ist viel zu aufwendig und die Konsensbildung nur im kleinen Maßstab möglich. Erst Bitcoin hat dieses Problem gelöst.
Gold in Barren oder Münzen geschmolzen ist, viel besser zu Transportieren als ein Rai-Stein. 2kg Gold entsprechen einem Gegenwert von etwa 100.000€. Allerdings stößt auch die Transportierbarkeit von Gold an seine Grenzen, sobald es um mehrere Millionen oder gar Milliarden Euro geht. Oder über mehrere Ländergrenzen hinweg transportiert werden muss. Im aktuell herrschenden Ukraine-Krieg wird den Menschen bewusst, wie schwer es ist, mit ihrem Vermögen über Ländergrenzen hinweg zu fliehen.
Bitcoin ist einfach zu lagern und zu transportieren. Große Mengen von Bitcoin können in Minuten in die ganze Welt übertragen werden. Mit 12/24 Wörtern im Kopf kann man Bitcoin im Wert von Milliarden Dollar über Landesgrenzen hinweg transportieren, ohne dass jemand einen Einfluss darauf nehmen kann.
Austauschbar
Die Austauschbarkeit (auch Fungibilität genannt) ist wichtig, um einen einheitlichen Wert abzubilden.
Für amerikanische Ureinwohner galt Wildleder lange Zeit als begehrtes Tauschmittel. Der Wert des Leders hing von mehreren Faktoren ab, darunter die Größe, Unversehrtheit, Aussehen und so weiter. Das erschwerte den Handel, da man jedes mal den Wert des Felles neu definieren musste.
Eine 100g Goldmünze ist genauso viel Wert wie ein 100g Goldbarren. Allerdings gibt es Gold in verschiedenen Reinheitsgraden, dadurch ist nur Gold mit gleicher Reinheit untereinander austauschbar. Ein anderes Beispiel ist Bargeld. Es ist möglich, aus einem 10€ Schein, zwei 5€ Scheine zu machen. Der Wert bleibt der gleiche.
Bitcoin ist absolut fungibel und mit allen anderen Bitcoin austauschbar. Bis auf die Historie unterscheiden sich Bitcoin nicht voneinander.
Fälschungssicher
Bei einer Transaktion müssen die Empfänger des Geldes einfach und schnell feststellen können, dass das Geld echt ist und welchen Wert es hat.
Unsere Fiatwährungen (Euro, Dollar oder Yen usw.) haben gleich mehrere Sicherheitsmerkmale, um eine Fälschung einfach zu erkennen. Diese können wir überprüfen indem wir sehen und fühlen. Den Wert von Fiat Geld können wir auf der Münze oder dem Schein ablesen.
Falsches Gold lässt sich auch erkennen. Zum Beispiel durch einen Magnet oder einen sogenannten Klangtest. Den Wert kann man anhand des Gewichts und dem aktuellen Goldkurs ablesen. Es ist viel aufwendiger, als bei einer Fiatwährung.
Nichtsdestotrotz sind sowohl Fiat Währungen als auch Gold fälschbar.
Bitcoin ist fälschungssicher und kann in Sekundenbruchteilen überprüft werden. Im Gegensatz zu Fiatwährungen oder Gold müssen wir bei Bitcoin nicht sehen, hören, fühlen, mikroskopieren oder chemisch analysieren. Es wird ganz einfach der Hash-Wert eines Transaktionsblocks geprüft. Selbst für einen Menschen ist es in Sekunden möglich, zu überprüfen, ob der Hash den Netzwerkregeln entspricht oder nicht. Computer erledigen diese Aufgabe im Schlaf.
Fälschungssicher
Bei einer Transaktion müssen die Empfänger des Geldes einfach und schnell feststellen können, dass das Geld echt ist und welchen Wert es hat.
Unsere Fiatwährungen (Euro, Dollar oder Yen usw.) haben gleich mehrere Sicherheitsmerkmale, um eine Fälschung einfach zu erkennen. Diese können wir überprüfen indem wir sehen und fühlen. Den Wert von Fiat Geld können wir auf der Münze oder dem Schein ablesen.
Falsches Gold lässt sich auch erkennen. Zum Beispiel durch einen Magnet oder einen sogenannten Klangtest. Den Wert kann man anhand des Gewichts und dem aktuellen Goldkurs ablesen. Es ist viel aufwendiger, als bei einer Fiatwährung.
Nichtsdestotrotz sind sowohl Fiat Währungen als auch Gold fälschbar.
Bitcoin ist fälschungssicher und kann in Sekundenbruchteilen überprüft werden. Im Gegensatz zu Fiatwährungen oder Gold müssen wir bei Bitcoin nicht sehen, hören, fühlen, mikroskopieren oder chemisch analysieren. Es wird ganz einfach der Hash-Wert eines Transaktionsblocks geprüft. Selbst für einen Menschen ist es in Sekunden möglich, zu überprüfen, ob der Hash den Netzwerkregeln entspricht oder nicht. Computer erledigen diese Aufgabe im Schlaf.
Selten
Eine Währung kann nur dann ihren Wert erhalten, wenn sie selten ist. Seltenheit kann zum Beispiel dadurch entstehen, wenn die Währung sehr schwer herzustellen ist (Rai-Steine) oder sehr selten auf der Erde vorkommt (Diamanten).
In Afrika wurde bis zum 20. Jahrhundert noch mit Glasperlen gehandelt. Für die Afrikaner war es schwierig, diese Perlen herzustellen. Daher haben sie ihnen einen hohen Wert zugesprochen. Dies erkannte man in den privilegierten Teilen der Erde und nutzte die Schwachstelle aus. Man stellte die Glasperlen ohne großen Aufwand her und verschiffte sie nach Afrika und kaufte Waren und Sklaven ein. Diese Währung scheiterte, weil eine mächtige Partei in der Lage war, das Geld mit geringem Energieaufwand herzustellen und den Markt damit zu überfluten. Das Gleiche passiert aktuell mit unserer Fiatwährung.
Viele halten Gold für den Inflationsschutz schlechthin. Das war auch eine lange Zeit so, aber spätestens seit es Goldzertifikate gibt, kann Gold ähnlich wie eine Fiatwährung, inflationiert werden. Ein Goldzertifikat ist ein Wertpapier, welches den Goldpreis abbildet. Dadurch ist man aber kein Eigentümer von physischem Gold. Wer aber kann zu 100% sicherstellen, dass nicht mehr Zertifikate ausgestellt werden, als Gold eingelagert wurde? Niemand. Daher ist es möglich, dass mit mehr Gold auf dem Markt gehandelt wird, als wir tatsächlich aus der Erdkruste geschürft haben. Trotzdem ist Gold ein gutes Investment für ein diversifiziertes Portfolio.
Aus dem Bitcoin Code resultiert, dass es jemals nur 21 Millionen Bitcoin geben wird. Diese Zahl ist unveränderlich und wird für immer bestehen bleiben. Damit ist Bitcoin das seltenste Gut, welches jemals erschaffen wurde. Selbst wenn sich die Mehrheit dazu entscheiden würde, die Obergrenze auf z.B.: 42 Millionen anzuheben, würde daraus nur eine Abspaltung (Fork) vom echten Bitcoin resultieren. Auf diese Weise ist Bitcoin Cash entstanden. Dabei ging es damals aber um die Blockgröße, nicht um die maximale Anzahl von Bitcoin.
Teilbar
Wenn wir über die Eigenschaften von gutem Geld sprechen, darf man die Teilbarkeit nicht vergessen. Will man sehr günstige Ware oder nur einen kleinen Teil einer Ware kaufen, so muss man das Geld teilen können.
Eine lebende Kuh kann schlecht zum Kauf von einem Paar Stiefel genutzt werden. Daher muss eine gute Währung teilbar sein. Dies ist bei Fiat Währungen der Fall. Einen Euro kann man in hundert 1 Cent Stücke teilen und kleine Transaktionen durchführen.
Gold lässt sich zwar auch teilen, allerdings wird das durch den hohen Wert erschwert. Wie bereits erwähnt, entsprechen 2kg etwa 100.000€. Wie soll man damit ein Brötchen für 0,30€ bezahlen? Man müsste dem Bäcker etwa 0,006g Gold übergeben. Daher ist Gold im alltäglichen Gebrauch ungeeignet.
Bitcoin ist Code und auf acht Nachkommastellen teilbar. Die kleinste Bitcoin Einheit wurde zu ehren des Bitcoin-Entwicklers „Satoshi“ genannt. 1 Bitcoin besteht aus 100.000.000 Satoshi kurz SAT. Bei einem Kurs von 40.000$/BTC ist 1 Satoshi 0,00004$ Wert.
Teilbar
Wenn wir über die Eigenschaften von gutem Geld sprechen, darf man die Teilbarkeit nicht vergessen. Will man sehr günstige Ware oder nur einen kleinen Teil einer Ware kaufen, so muss man das Geld teilen können.
Eine lebende Kuh kann schlecht zum Kauf von einem Paar Stiefel genutzt werden. Daher muss eine gute Währung teilbar sein. Dies ist bei Fiat Währungen der Fall. Einen Euro kann man in hundert 1 Cent Stücke teilen und kleine Transaktionen durchführen.
Gold lässt sich zwar auch teilen, allerdings wird das durch den hohen Wert erschwert. Wie bereits erwähnt, entsprechen 2kg etwa 100.000€. Wie soll man damit ein Brötchen für 0,30€ bezahlen? Man müsste dem Bäcker etwa 0,006g Gold übergeben. Daher ist Gold im alltäglichen Gebrauch ungeeignet.
Bitcoin ist Code und auf acht Nachkommastellen teilbar. Die kleinste Bitcoin Einheit wurde zu ehren des Bitcoin-Entwicklers „Satoshi“ genannt. 1 Bitcoin besteht aus 100.000.000 Satoshi kurz SAT. Bei einem Kurs von 40.000$/BTC ist 1 Satoshi 0,00004$ Wert.
Vertrauenswürdig
Ein gutes Geld kann nur beständig sein, wenn man diesem Vertrauen kann. Gold hat durch die jahrtausendealte Historie ein hohes Vertrauen gewonnen. Daher genießten auch goldgedeckte Währungen ein hohes Vertrauen. Seit der Goldstandard 1971 von Nixon aufgehoben wurde, schrumpfte das Vertrauen unserer Fiatwährungen Jahr für Jahr. Cantillon-Effekt, Inflation, Steuerverschwendungen usw. machen es schwer, diesem Geld zu vertrauen.
Bitcoin ist vertrauenswürdig ohne Vertrauen. Das klingt zunächst komisch, aber genau das ist die Idee dieser Technologie. Man kann Bitcoin vertrauen, weil Bitcoin niemandem vertraut. Jede Transaktion wird von Tausenden Knotenpunkten überprüft und nur wenn sich alle einig sind, wird eine Transaktion ausgeführt. Nur bei der Historie kann Bitcoin nicht mithalten. Gold gibt es seit Jahrtausenden, Bitcoin erst seit 2009.
Zensurresistent
Da Fiat Währungen und Gold von den mächtigsten Ländern dieser Welt verwaltet werden, können andere Länder oder auch Einzelpersonen aus dem System ausgegrenzt werden. Das führt zu verheerenden Folgen für die Betroffenen. Ein Beispiel ist Iran. Das Land wurde 2012 und 2018 aus dem SWIFT-System ausgeschlossen. Das führte zu Import- und Exportproblemen und hat das Land in eine Wirtschaftskrise manövriert. Ein anderes Beispiel ist Wikileaks Gründer Julian Assange. Auch ihm wurde der Geldhahn abgedreht. Einem Mann, der sich einem Imperium entgegenstellte und Kriegsverbrechen aufdeckte.
Bitcoin ist zensurresistent. Niemand kann ausgeschlossen werden, denn niemand hat im gesamten Bitcoin-Netzwerk eine höhere Stellung als ein anderer. Selbst wenn Satoshi Nakamoto höchstpersönlich auftaucht und eine Änderung des Bitcoin Code fordert, wird es ihm nicht möglich sein, das zu tun. Das Bitcoin-Netzwerk behandelt jeden gleich.
Zensurresistent
Da Fiat Währungen und Gold von den mächtigsten Ländern dieser Welt verwaltet werden, können andere Länder oder auch Einzelpersonen aus dem System ausgegrenzt werden. Das führt zu verheerenden Folgen für die Betroffenen. Ein Beispiel ist Iran. Das Land wurde 2012 und 2018 aus dem SWIFT-System ausgeschlossen. Das führte zu Import- und Exportproblemen und hat das Land in eine Wirtschaftskrise manövriert. Ein anderes Beispiel ist Wikileaks Gründer Julian Assange. Auch ihm wurde der Geldhahn abgedreht. Einem Mann, der sich einem Imperium entgegenstellte und Kriegsverbrechen aufdeckte.
Bitcoin ist zensurresistent. Niemand kann ausgeschlossen werden, denn niemand hat im gesamten Bitcoin-Netzwerk eine höhere Stellung als ein anderer. Selbst wenn Satoshi Nakamoto höchstpersönlich auftaucht und eine Änderung des Bitcoin Code fordert, wird es ihm nicht möglich sein, das zu tun. Das Bitcoin-Netzwerk behandelt jeden gleich.
Maßstab
Täglich nutzen Menschen die verschiedensten Maßstäbe und Maßeinheiten. Das Maß für einen Meter oder ein Kilogramm wurden lange Zeit durch einen physischen Gegenstand repräsentiert. Den Urmeter oder das Urkilogramm. Doch je besser die Messmethoden wurden, desto offensichtlicher waren die Nachteile eines physischen Maßstabs. Die Materialien verlieren langsam an Substanz, können beim Vermessen beschädigt werden und die Handhabung ist umständlich. Daher wurden der Urmeter oder das Urkilogramm in Naturkonstanten überführt. Seit 1960 wird anstelle des Urmeters die Wellenlänge von Licht genutzt, um einen Meter zu definieren. 2019 wurde schließlich auch das Urkilogramm durch das plancksche Wirkungsquantum an eine Naturkonstante gekoppelt.
Doch wie würde die Welt ohne einen stabilen Maßstab aussehen? Stell dir vor, du bist Architekt und zeichnest einen Bauplan für ein Einfamilienhaus. Während du den Bauplan zeichnest, beträgt 1 Meter = 1 Meter. Nun beginnen 6 Monate später die Bauarbeiten und der Meter ist um 10% inflationiert. Selbst wenn man den Bauplan umrechnet, kann nicht versichert werden, dass es bei dieser Inflation bleibt. Man müsste täglich überprüfen, wie lang ein Meter früher im Verhältnis zu einem Meter heute ist. Klingt unrealistisch?
Vor genau diesem Problem stehen wir bei unserem Fiat-Währungssystem. Wie können wir nach über 50 Jahren Inflation noch den Wert von etwas bestimmen? Habt ihr nicht auch das Gefühl, dass 700.000€ für ein „gebrauchtes“ Einfamilienhaus in ländlicher Lage etwas teuer ist? Ist Tesla wirklich 1000$ pro Aktie Wert? Ist der Preisanstieg von Holz von ehemals ~ 350$/Einheit auf 1630$/Einheit gerechtfertigt? Ganz zu schweigen von Strom-, Gas- und Erdölpreisen.
Bitcoin ist ein idealer Maßstab für Wert. Er ist durch die physikalischen Größen Energie und Zeit abgesichert und durch seinen Code unveränderbar auf 21 Millionen Stück limitiert. Bitcoin hat somit ein jahrhundertealtes Problem gelöst. Es hat Physik ohne eine Vertrauenspartei digitalisiert. 1 Bitcoin = 1 Bitcoin – für immer.
Fidelity Investments Inc. ist eine der größten Vermögensverwalter der Welt. Das Tochterunternehmen Fidelity Digital Assets hat in einer aktuellen Veröffentlichung die guten Eigenschaften von Bitcoin im Vergleich zu Gold und Fiat Währungen dargestellt. Demnach ist Bitcoin in allen Belangen besser, außer bei der Historie. Laut einem Bericht von Fidelity wird sogar Ländern der Kauf von Bitcoin empfohlen.
Sobald die Verbreitung von Bitcoin zunimmt, werden Länder, die sich früh Bitcoin gesichert haben, im Wettbewerb besser dastehen als ihre Konkurrenten. Es würde uns nicht überraschen, wenn im Jahr 2022 weitere souveräne Staaten Bitcoin erwerben und vielleicht sogar eine Zentralbank einen Kauf tätigt.
Schlusswort
Die Welt steht kurz vor einem Paradigmenwechsel. Die Finanzwelt spielt verrückt. Es ist jetzt wichtiger denn je, sich mit seinen Finanzen auseinanderzusetzen und die Zukunft zu planen. Uns steht eine der größten Krisen seit Jahrzehnten bevor. Doch jede Krise bringt neue Chancen hervor, um aus dem ewigen Hamsterrad zu entfliehen. Mit finanzieller Intelligenz hast du jetzt die Chance, dein Leben nachhaltig zu verbessern und allen anderen einen Schritt voraus zu sein. Den ersten richtigen Schritt hast du bereits getan. Du informierst dich über Bitcoin. In diesem Artikel hast du verstanden, was in dieser Welt schief läuft und warum wir Bitcoin brauchen. Im nächsten Artikel geht es um die Geschichte der Cypherpunks, Satoshi Nakamoto und die Anfänge von Bitcoin. Freu dich auf eine spannende Reise in den Bitcoin Kaninchenbau. Bis es so weit ist, findest du hier einige Buchempfehlungen.
Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null – Voltaire
Quellen
https://www.planet-schule.de/wissenspool/mona-monete/inhalt/hintergrund/die-erfindung-des-geldes.html#:~:text=Man%20kann%20sagen%2C%20dass%20Kauri,der%20den%20Wert%20eindeutig%20machte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Primitivgeld
https://de.wikipedia.org/wiki/Rai_(W%C3%A4hrung)
https://www.welt.de/reise/article192903385/Glasperlen-Die-vielleicht-schoenste-Waehrung-der-Welt.html
Buch: Argentarius – Vom Gelde
https://de.wikipedia.org/wiki/Subsistenzwirtschaft
https://de.wikipedia.org/wiki/Solidus
https://de.wikipedia.org/wiki/Banknote
https://de.wikipedia.org/wiki/Goldstandard
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/17203/bretton-woods-system/#:~:text=Bezeichnung%20f%C3%BCr%20das%20nach%20Ende,W%C3%A4hrung%20jederzeit%20in%20Gold%20einzutauschen.
https://de.erch2014.com/obschestvo/71614-yamayskaya-valyutnaya-sistema.html
https://www.fluter.de/finanz-und-bankenkrise-einfach-erkl%C3%A4rt
https://www.diepresse.com/5068261/45-jahre-ohne-goldstandard
https://de.tradingeconomics.com/united-states/money-supply-m2
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